Kind wird abgerichtet
Ein Kind wird abgerichtet, In Sprache, Spiel und Schachpartie.
Die Sprache gibt den Rhythmus an, die grobe Faust danach.
Der Knabe, wessen Vater schlägt den Andren fühlt sich glücklich jetzt.
Wenn nicht ich, dann die ganze Welt muss leiden, obendrauf.
Der Wittgenstein, der Kinder schlägt, weil Muster nicht verstanden,
wird die Abrichtung vollziehen, die er selbst einmal verkannt hat
Und Adorno bei den Ladies, mit der Peitsche, die er handhabt
Weil der Nietzsche es gesagt hat, der hat Freud wohl missverstanden
Und die Namen unsrer Väter und die Neins die sie verkörpern
Die Betrüger, die sich täuschen, denn sie suchen neue Meister
Werden abgerichtet, immer, wenn die Sprache sie verleitet
Zum Gewalt reproduzieren, dort wo Spiele manchen schaden
Und der Vater wusste nichts davon, der hat es lieb gemeint
Was dort draussen selbstverständlich ist lässt Narben im Daheim
Denn die Ohnmacht die wir spüren wird am Freitag kompensiert,
Jedes Wochenende Schläge, und der Körper sagt nicht nein
Und der Knabe sagt nur Ja zum Nein
Die äussere Natur ist drin,
der Kreis vollzieht sich ohnehin
Das Herrenkind ist Knecht
Und wer schuldig ist wird ausgepeitscht
Im Kloster und im Lager
Bis das Bier zu trüb zum sichtbar sein
Sich auflöst im Versagen
Und die Seele ist beschädigt von der Mama bis zum Lohn
Selbst den Kot, den wir als Kleinkind später trotzen auf dem Thron
Wir sind abgerichtet überall, wo Reime nicht erlaubt sind
Und auch dort wo sie gesetzlich gelten, sind sie nicht verdaulich