Ich wohne in Luzern
Erst das Haus, dann die Wohnung
Dann das Fressen der Moral
Wo der Abend nimmer endet
ist dem Bettelnden egal
Wo kein Zimmer steht
Und niemand liegt
Da tilgt ein Tänzer zum Profit
Wo‘s Fastmusik zu spielen gibt
Den Armen wird Vernunft zum Trieb
Und Drogen drängen, mi mi mi
Wie heissen die, wie wirken sie?
Zu welchem Preise kann man fliegen
weg bevor die Reichen blieben?
Wir, als Kind gentrifizierten
Von der Schule infizierten
Töten alles für Belohnung
Erst Familien, dann die Wohnung
Wo die Linken infiltrieren
Grünen weissen, manchmal queeren
Nächte solidarisieren
Jeden Kampf um Raum verlieren
Man wird laut und stellt sich fragen
Wo denn sonst, wenn nicht auf Strassen?
Dass ich nicht am Boden klebe
Drunter sterbe, drüber lebe
Am Abend schätzt man Road und House
Was blickst du so erstaunt hinaus
Erst das Trinken, dann die Predigt
Armut sieht sich gern verewigt
Gingen die ins neuste Bad
Wo Papa mich erzogen hat
Dann wären Kinder nicht so Schade
Wem sie zu erziehen habe
Darum, deshalb, blickt die Zukunft
Sengend auf mein Fleisch zurück
Wenn der Markt uns Burnout bietet
lieber hungrig, nicht verrückt
Wenn uns fehlet, was sie haben
Und wir glauben, was sie sagen
Jene Arbeit, wir ertragen
Wie soll ich die Miete zahlen?
Man spare sich das Lippendienst,
Wer liberale Dichtung liest
Und bürgerlich, sich wurmhaft stellt
Wenn Rückgrat aus dem Leib entfällt
Und Knechthaft dem, der Luxus bürgt
mit Rosen reimt, doch Tulpen würgt
Die Blasen platzt mit Seidenspitz
Und alles tut um Altbesitz
Wer noch auf den Nesseln sitzt
Und klaget durch sein Telefon
Droht seinem Zelt ein Messerschlitz
Denn wie die Fesseln, so der Thron
Und wo der Raum ist eng bestuhlt
Mit Abendländisch Mandarin
Da kann doch nur der Stärkste ziehen
Wer wurde auf dem Land geschult?